Recyceltes Polyester – Herstellung, Nachhaltigkeit und Zertifizierung.

Polyester in Textilien – das klingt erst mal nicht so nachhaltig. Doch wie steht es eigentlich mit recyceltem Polyester aus? Wie wird es hergestellt und wann ist es sinnvoll, dieses Material einzusetzen? Bringen wir etwas Licht ins Dunkel.

 

Inhaltsverzeichnis:

1. Was ist recyceltes Polyester? 

2. So wird recyceltes Polyester hergestellt.

3. Wie nachhaltig ist recyceltes Polyester?

4. Diese Siegel kennzeichnen recyceltes Polyester.

 

Was ist recyceltes Polyester?

Polyester ist ein Überbegriff für synthetische Kunststoffe basierend auf Polyethylenterephthalat (PET). Dieser Stoff wird aus Erdöl gewonnen. Daraus werden beispielsweise Plastikflaschen hergestellt. Erst einmal nicht das nachhaltigste Material. Einige Vorteile von Polyester sind allerdings, dass es leicht ist, schnell trocknet und elastisch ist. Oft wird es auch in Kombination mit
natürlichen Textilien genutzt, zum Beispiel für Sportbekleidung.


Was ist also die Lösung, wenn die Eigenschaften von Polyester für ein Produkt benötigt werden, die Marke aber auch möglichst nachhaltig produzieren möchte? Recyceltes Polyester, auch rPET genannt, ist ein Lösungsansatz.

 

So wird recyceltes Polyester hergestellt.

Wie genau sieht das Recycling-Verfahren von Polyester aus? Grundsätzlich wird alter Kunststoff (meist PET-Flaschen) zerkleinert und wieder „versponnen“, um neue Fasern zu erhalten. Dabei reichen schon etwa fünf Plastikflaschen zur Herstellung eines großen T-Shirts.

Recyceltes Polyester verwendet man auch in der Herstellung von Garnen.


Das Recycling kann auf zwei Arten geschehen: chemisch oder mechanisch. Chemisches Recycling bedeutet, dass Plastikabfälle chemisch in seine einzelnen Monomere (Endlosfasern) zurückgeführt werden und so wieder in der Herstellung von Kleidung und Co. genutzt werden können. Größtenteils wird aber mechanisch recycelt. Dabei wird das Plastik lediglich zerkleinert und in einen Polyesterchip umgewandelt, der dann zur Herstellung einer neuen Faser genutzt wird. Die chemische Methode ist teurer, sorgt aber für ein hochwertigeres Ergebnis. Das so gewonnene Polyester kann noch mehrmals recycelt werden, was bei der mechanischen Methode nicht unbedingt der Fall ist. Mehr dazu erfährst du im nächsten Kapitel.

 

Wie nachhaltig ist recyceltes Polyester?

Ein Vorteil von recyceltem Polyester ist, dass es die Abhängigkeit von Erdöl reduziert, da nicht komplett neues Polyester hergestellt werden muss. Nutzen, was schon da ist – das ist schließlich der Grundgedanke der Nachhaltigkeit.


Indem Plastikmüll zur Herstellung neuer Fasern genutzt wird, verbessert sich auch die Umweltbilanz: Es wird rund 60 % weniger Energie benötigt und Experten schätzen, dass sogar rund 32 % der CO2-Emissionen gespart werden können, wenn Polyester recycelt statt neu hergestellt wird.

Noch ein Vorteil: Durch das Recyceln von Plastik wird auch verhindert, dass es auf Mülldeponien und in unseren Meeren landet. Vielleicht hast du schon mal gehört, dass es bald mehr Plastik als Fische im Meer gibt, wenn wir so weitermachen. Genau deshalb müssen wir weg vom Einwegplastik. Das Recycling von Plastik trägt dazu bei, dass wir aus dem Teufelskreis
ausbrechen, den wir uns geschaffen haben.


Aber: Auch recyceltes Polyester stößt an bestimmte Grenzen. Bei Kleidungsstücken, die aus verschiedenen Materialien bestehen, ist es kaum möglich, sie zu trennen und zu recyceln. Und auch reines Polyester kann nicht ewig recycelt werden. Denn gerade beim mechanischen Recycling kann es passieren, dass die Fasern ihre Festigkeit verlieren und Qualität einbüßen. Dann müssen sie doch wieder mit neuem Polyester gemischt werden, was eben nicht mehr ganz so nachhaltig ist wie 100 % recyceltes Polyester.


Gegner argumentieren, dass es deutlich umweltfreundlichere Materialien für Klamotten gibt. Denn bei recyceltem Polyester wird zum Beispiel mehr Farbe benötigt, da die Farbnuancen unterschiedlich ausfallen können. Wir setzen bei der Kleidung in unserem Onlineshop deshalb auf natürliche Fasern wie Bio-Baumwolle.

Auch Taschen, Rucksäcke und Hipbags können aus recycelten Polyester hergestellt werden.


Neben veganer und nachhaltiger Kleidung findest du bei uns aber eben auch Rücksäcke und Fahrradtaschen, die aus recyceltem Polyester hergestellt wurden. Sie vereinen also die positiven Eigenschaften von Polyester als Material und einer möglichst nachhaltigen Produktion. Für uns die beste aktuell verfügbare Option!

Unser Fazit ist also: Setze bei Kleidung auf Naturfasern, doch wenn du bei anderen Produkten die Wahl hast, nimm lieber das Teil aus recyceltem als neuem Polyester.

 

Diese Siegel kennzeichnen recyceltes Polyester.

Einige große Kleidungs-Marken setzen schon auf recyceltes Polyester – darunter Patagonia, wo bereits 84 % recyceltes Polyester genutzt wird. Auch ein Aufruf der Organisation Textile Exchange, die mehr als 50 große Marken aufrief, ihren Anteil von recyceltem Polyester um 25 % zu steigern, wurde gehört. Das Ziel wurde mit einem Anstieg um 36 % sogar übertroffen.


Von Textile Exchange kommt auch der Global Recycled Standard (GRS). Er bezweckt einen höheren Anteil recycelter Materialien in Produkten. Dazu wird dieser Anteil entlang der Produktionskette erfasst und verfolgt. Außerdem gibt es Anforderungen an soziale und Umwelt-Standards bei der Herstellung. Das GRS-Logo zertifiziert Produkte, die zu mindestens 50 % aus recycelten Materialien bestehen.


In unserem Onlineshop kannst du neben veganer Kleidung auch Rucksäcke und Fahrradtaschen aus recyceltem Polyester von der Marke VAUDE kaufen, einem Unternehmen, das Nachhaltigkeit schon seit Jahren ganzheitlich umsetzt. VAUDE arbeitet mit dem Siegel bluesign zusammen, das von bluesign technologies AG vergeben wird – einer Gruppe von Textil und
Chemieexperten. Ihr Ziel ist es, die Umwelteinflüsse der Textilindustrie zu reduzieren. So werden beispielsweise umweltbelastende Substanzen bei der Produktion ausgeschlossen und der Gebrauch von Chemikalien reguliert. Das Siegel „bluesign product“ bekommen Produkte, bei denen alle Komponenten die Kriterien erfüllen. Das Siegel „bluesign approved fabric“, dass das Produkt zu mindestens 90 % dem bluesign-Kriterien entsprechen. Die Entwicklung dieses
Standards wird von Wissenschaftlern und Nachhaltigkeitsexperten kontrolliert.

Wenn du dich für unsere Produkte interessierst, kannst du hier einen Blick darauf werfen.

>>>>>> Hier geht es zu unserem Onlineshop für nachhaltige Kleidung.

Gefällt dir, was du liest? Dann meld dich für unseren Newsletter an und kassier direkt 10% Rabatt auf deine erste Bestellung. Scroll runter und mach mit!

Du kannst diesen Artikel gerne teilen:

Über die Autorin
Tabatha Kempf

Tabatha Kempf ist kreative Allrounderin und schreibt für green.in.pieces immer wieder spannende Artikel rund um Mode und Nachhaltigkeit. Neben dem Texten arbeitet sie auch konzeptionell im Marketing, denn sie hat von Social Media bis SEO schon alles gemacht. Neben ihrer Liebe zu guten Büchern ist sie gerne auf Reisen oder unterwegs mit ihrem Hund "Nacho".